Forschungsschwerpunkte
Die konkreten Forschungsvorhaben sind in den drei Bereichen des Instituts organisiert.
Forschung im Bereich Operations Research
Operations Research ist eine Querschnittdisziplin, die Bereiche der angewandten Mathematik, der quantitativen Betriebswirtschaftslehre und der algorithmischen Informatik miteinander verbindet. Im Operations Research werden mathematische Modelle entwickelt, theoretisch untersucht und angewendet, um bessere Entscheidungen für wirtschaftliche Planungsprobleme zu finden. Am Institut wird besonders das Gebiet „Diskrete Optimierung“ bearbeitet mit zahlreichen Publikationen in internationalen Top-Journalen.
Schwerpunkte unserer Forschung sind Approximationsalgorithmen, worst-case Analyse von Heuristiken, Komplexitätsuntersuchungen und algorithmische Graphentheorie.
Weitere Forschungsfelder sind Social Choice Theorie und angewandte Statistik. Das Institut steht dabei in regem Austausch mit zahlreichen internationalen Forschungspartnern.
Regelmäßig werden praktische Anwendungsprobleme in Kooperationen mit industriellen und institutionellen Auftraggebern bzw. Partnern bearbeitet, vielfach als geförderte Projekte. Dabei werden sowohl exakte Lösungsverfahren, meist in Form von ganzzahligen Optimierungsmodellen (ILP), als auch heuristische Näherungsalgorithmen erarbeitet und implementiert. Typische Anwendungsgebiete finden sich in Produktionsplanung, Scheduling, Transport- und Routenplanung, Packungs- und Zuschnittprobleme, Personaleinsatz und effizienter Ressourcenallokation.
Forschung im Bereich Supply Chain Management
Schwerpunkt der Forschung in diesem Bereich ist die Entscheidungsunterstützung von Unternehmen in Bezug auf die Kreislaufwirtschaft. Zusätzlich zur Erkundung von etablierten Konzepten wie Remanufacturing, Refurbishment oder Recycling liegt das Hauptaugenmerk dabei auf Reparatur, die eine niederschwellige Strategie zur Verlängerung von Produktnutzung darstellt.
Forschungsfragen stellen sich unter anderem hinsichtlich angebotsseitiger Netzwerkstrukturen, des Einflusses von Anreizsystemen, der operativen Einsatzplanung von ServicetechnikerInnen sowie der Ersatzteilverfügbarkeit, aber auch der nachfrageseitigen Treiber und Hürden für Reparatur. Neben analytischen Modellen kommen Simulation und auch empirische Ansätze zum Einsatz, um den Anforderungen der jeweils betrachteten Fragestellungen gerecht zu werden.
Die zweite Forschungssäule im Bereich fokussiert auf matheuristische Ansätze zur Optimierung spezieller Varianten des Rundreise-, Zuordnungs- und Standortproblems.
Unsere Forschung wird in den führenden Zeitschriften des Faches, wie European Journal of Operational Research oder Decision Sciences, veröffentlicht, und wir sind auch im Dienst der Forschungscommunity sehr aktiv. Einerseits manifestiert sich das durch die Leitung von Arbeitsgruppen innerhalb der Österreichischen Gesellschaft für Operations Research, aber auch der europäischen Dachgemeinschaft EURO. Andererseits co-organisieren und veranstalten wir Workshops und referieren laufend Beiträge für unterschiedliche Fachzeitschriften.
Forschung im Bereich Information Systems
Der Bereich Information Systems forscht im Bereich der Wirtschaftsinformatik und der Informationswissenschaft.
Im Rahmen des Design Science Research werden Informationssysteme für wirtschaftliche Problemstellungen konzipiert, Forschungsprototypen entwickelt und evaluiert. Neben der Automation von betrieblichen Prozessen steht dabei insbesondere die verbesserte Entscheidungsunterstützung im Vordergrund.
Weiters werden auch die Auswirkungen von Informationssystemen auf die Gesellschaft mit Hilfe von empirischen Methoden untersucht.
Zu den Forschungsschwerpunkten des Bereiches zählen darüber hinaus Evaluierung (z.B. im universitären Bereich, wie etwa die Forschungsevaluierung) sowie ausgewählte Bereiche des Informationsrechts (insbesondere Datenschutz- und Urheberrecht inklusive Plagiatsproblematik).
Ein weiterer Forschungsbereich beschäftigt sich mit informetrischen und szientometrischen (Vermessung und Quantifizierung von Informationen bzw. der Wissenschaften) sowie mit Social Media-Analysen.
Einen weiteren Schwerpunkt bildet die Analyse informationstechnologischer Potentiale für die Veränderung bestehender und die Entwicklung neuer Geschäftsmodelle.
Ebenso werden die Potentiale digitaler Medien für Veränderungen des informellen Lernens in unterschiedlichen, auch diesbezüglich noch wenig erforschten Kulturkreisen untersucht. Einen besonderen Schwerpunkt bilden hierbei innovative Formen des E-Learnings.
Die MitarbeiterInnen des Arbeitsbereichs sind in ein internationales Netzwerk von Forschungspartnern eingebunden und beteiligen sich regelmäßig an EU-Projekten. Daneben bestehen enge Verbindungen zu COMET-Centren in Graz und regelmäßig werden praktische Anwendungsprobleme in Kooperationen mit Partnern aus Wirtschaft und Verwaltung im Rahmen von Projekten bearbeitet.